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Faire Medikamentenpreise

Patrizia Catucci
Patrizia Catucci
Der Medikamenten-Dschungel kann verwirrend sein. Und die unterschiedlichen Preise für Medikamente und Generika schaffen noch mehr Unsicherheit. Wir zeigen, wie Medikamentenpreise entstehen und wie man die Kosten senken könnte.

Medikamente bestehen aus Wirkstoffen und Hilfsstoffen. Sie können Krankheiten heilen, lindern oder verhüten. Bis ein neues Medikament auf dem Markt erhältlich ist, dauert es im Schnitt acht bis zwölf Jahre. Dies beinhaltet einerseits die intensive Forschungszeit, aber auch langwierige Prozesse zur Zulassung der Originalpräparate.

 

Als Originalpräparate werden Medikamente bezeichnet, für deren Wirkstoff der Hersteller ein Patent hat. Sobald das Patent abgelaufen ist, können auch andere Hersteller Medikamente mit demselben Wirkstoff produzieren und als Generika verkaufen.

Wie entstehen Medikamentenpreise?

Der Verkaufspreis eines kassenpflichtigen Medikaments wird staatlich festgesetzt. Der Preis setzt sich zusammen aus den Vertriebskosten, dem Fabrikabgabepreis, der Verkaufsabgabe von maximal fünf Franken pro verkaufte Packung und der Mehrwertsteuer (2.5 Prozent). Bei Generika entfällt der Forschungsaufwand. Somit sind Generika 10 bis 60 Prozent günstiger als das Originalpräparat.

Welche Medikamente werden von der Krankenversicherung bezahlt?

Die Krankenversicherung übernimmt nur die Kosten von Medikamenten, die in der Spezialitätenliste aufgeführt sind. Momentan sind das rund 2900 Medikamente. Die Liste wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) geführt.

 

Generika hingegen werden nur in die Spezialitätenliste aufgenommen, wenn sie mindestens 40 Prozent günstiger sind als das Original. Die gute Nachricht: Der Generikamarkt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Und obwohl die Schweiz im internationalen Vergleich noch hinter den Nachbarländern liegt, können wir auch bei uns ein Generikawachstum feststellen.

Unsere Meinung zur Medikamenten-Debatte

Wir schätzen die hohe Leistung der Schweizer Pharmaindustrie und den Forschungsstandort Schweiz. Trotzdem sind wir überzeugt, dass man bei den Medikamentenpreisen noch mehr sparen könnte. Zum Beispiel bei der Beschleunigung der Zulassungsmechanismen für neue Medikamente. Weniger Aufwand bedeutet auch weniger Kosten. Zudem erwarten wir, dass alle Medikamentenpreise jährlich an den tatsächlichen Euro-Franken-Kurs angepasst werden – und nicht wie bisher nur alle drei Jahre.

 

Da die Medikamentenpreise in der Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern höher sind, sollen Patienten ihre im Ausland günstiger gekauften Medikamente auch über die Krankenkasse abrechnen können. Für die Zukunft wünscht sich Visana mehr Generika auf der Spezialitätenliste. Dies erfordert einen vereinfachten Markteintritt für Generika mit tieferen Preisen.

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