Wenn Gluten den Darm schädigen
Leidet Sie an Durchfall? Müssen Sie sich übermässig oft erbrechen? Sind Sie regelmässig verstopft? Plagen Sie Blähungen? Und haben Sie immer wieder Bauchschmerzen?
Solche Symptome kommen nicht selten vor. Man experimentiert dann mit Medikamenten, stellt seine Lebensweise auf den Kopf, nimmt bei der Nahrungsaufnahme Anpassungen vor – und doch wird es nicht besser.
Möglicherweise leidet die betroffene Person an einer Unverträglichkeit des Dünndarms gegen Gluten – und hat es gar nicht realisiert.
Lange Zeit ging man davon aus, dass nur eine von 1000 Person von Zöliakie betroffen ist. Neue Forschungen haben aber ergeben, dass es eher eine Häufigkeit von 1:300 bis 1:100 ist.
Gluten sind überall
Glutenunverträglichkeit ist zwar immer noch relativ unbekannt, aber seit einigen Jahren ist sie doch stärker in den Fokus geraten. Das liegt auch an prominenten Personen wie Tennisspieler Novak Djokovic, der seine Ernährung komplett umgestellt und darüber ausführlich berichtet hat.
Seit er auf glutenhaltige Speisen verzichte, sagt der Serbe, fühle er sich viel besser. Für einen Profisportler wie Djokovic gehört ein eiserner Wille dazu, um seine Ziele zu erreichen. Für die meisten Menschen aber ist es nicht einfach, liebgewonnene Gewohnheiten aufzugeben. Und wenn man an Zöliakie leidet, muss man auf vieles verzichten. Denn Gluten ist ein Getreideeiweiss aus Roggen, Gerste, Weizen, Hafer und Dinkel – und findet sich zum Beispiel in Nudeln, Brot oder Energieriegeln.
Nicht prophylaktisch weglassen
Leiden Sie also an den eingangs erwähnten Symptomen ist eine Untersuchung beim Arzt hilfreich, um abzuklären, ob eine Glutenallergie vorhanden ist. Starke Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit gehören zum Unwohlfühlprogramm dazu.
Unter einer strikt glutenfreien Diät verschwinden die allermeisten Beschwerden jedoch wieder. Und mittlerweile gibt es speziell für glutenlose Essenaufnahme hergestellte Produkte in sämtlichen Essensbereichen, also auch bei Back- und Teigwaren. Sie sind auf der Verpackung entsprechend gekennzeichnet. Aber selbst wenn diese Art von Ernährung in gewissen Kreisen eine Modeerscheinung geworden ist, sind sich Experten einig: Gluten prophylaktisch wegzulassen ergibt keinen Sinn, weil es eine Einschränkung im Alltag bedeutet.