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Das erste Auto: Tipps und Tricks, Tücken und Träume

Fabian Ruch
Fabian Ruch
An das erste eigene Fahrzeug erinnert man sich ein Leben lang. Der Autokauf kann aber bei aller Euphorie über die neue Freiheit eine Herausforderung darstellen. Ein Leitfaden, auf was man besonders achten sollte – inklusive eigener Erfahrungen.

Erwachsen werden: so schön und so spannend. In Erinnerung bleiben die vielen grossen und kleinen Momente. Ferien ohne Eltern. Die erste Wohnung, die WG mit zwei Kollegen, die Partys, alles ist neu, aufregend, dynamisch.

 

Und woran du dich bestimmt auch ein Leben lang erinnern wirst: das erste Auto. 

 

Meine Mutter schenkte mir damals ihr altes Peugeot-Cabriolet, weiss mit schwarzem Faltdach. Länger her, klar, und leider war das Fahrzeug nur sehr kurz in meinem Besitz, weil ich bald einen Unfall baute und das Cabrio nicht mehr funktionstüchtig war. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Es geht hier darum, auf was du beim ersten Autokauf achten solltest, um Tipps und Tricks also, um es besser zu machen als ich. Zumal nicht alle Mamas und Papas Autos an ihren Nachwuchs verschenken.

Ein Auto kaufen? Was muss ich beachten?

Die Umstände haben sich in den letzten Jahren verändert. Es geht heute auch um Nachhaltigkeit und um Ökologie. Ein SUV jedenfalls dürfte kaum das erste Auto sein, ein Cabrio ergibt in der Schweiz ebenfalls nur bedingt Sinn (ja, ja). Unvergessen ist die erste längere Reise damals nach Davos mitten im Winter – und wie das Auto abgeschleppt werden musste, weil ich im Schnee steckengeblieben bin. 

 

Checklisten sind nicht besonders chic, schon gar nicht für junge Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Welt zu erobern oder zumindest zu entdecken. Dennoch sind Listen hilfreich.

 

Folgende Fragen sollten bei deinem ersten Autokauf im Zentrum stehen:

 

  • Budget: Wie viel möchtest du für dein Auto ausgeben?
  • Wie oft willst du mit dem Auto unterwegs sein?
  • Wie viele Kilometer fährst du ungefähr pro Jahr?
  • Fährst du meistens im Stadtverkehr oder regelmässig über Land?
  • Wie viel Platz im Innenraum brauchst du?
  • Möchtest du dein neues Auto langfristig oder vor allem als Übergangslösung nutzen?
  • Bist du oft in den Bergen und bei Schnee unterwegs?
  • Legst du lange oder kurze Strecken zurück?

 

Die Probefahrt

Ganz sicher ratsam und vernünftig ist es, nicht gleich beim erstbesten Angebot zuzuschlagen.

 

Gerade im Internet gibt es so viele Autos, dass sich eine Probefahrt auf jeden Fall lohnt. Du bekommst ein Gespür für das Fahrzeug und merkst, ob es ruhig fährt, gerade in der Spur bleibt, Fehlermeldungen anzeigt. Du spürst den Motor, die Störgeräusche, die Bremsen. Und du siehst, ob Klimaanlage und Radio, Scheiben und Heizung funktionieren (und wie sich beim Cabrio das Schiebedach verhält).

 

Hilfreich ist es auf jeden Fall auch, jemanden mitzunehmen, der sich mit Autos auskennt, Mängel registriert und negative Aspekte am Fahrzeug erkennt, die du gar nicht sehen kannst.

Sicherheitsbewertung für dein Auto

Selbstverständlich sind die Sicherheitsaspekte jederzeit zu berücksichtigen. Wie sieht die Sicherheitsbewertung anderer Fahrer und Fahrerinnen aus? Sind die Autos einfach in der Handhabung? Informiere dich beim Händler, im Umfeld oder online.

 

Eine Liste der beliebtesten Autos im deutschsprachigen Raum zeigt deutlich auf, dass sich die meisten Neulenkerinnen und Neulenker für ein kleines und zweckmässiges, preislich moderates und dennoch gut verarbeitetes Auto entscheiden.

 

VW steht mit dem Golf und dem Polo ebenso hoch im Kurs wie Opel mit dem Corsa und dem Astra. Der Škoda Fabia, der Citroën C1, der Renault Twingo, der Toyota Yaris oder auch der Audi A1, die Ford-Modelle Focus, Ka und Fiesta oder der Seat Ibiza sind ebenfalls begehrt.

 

Das Verhältnis von Preis und Leistung beim Sicherheitsaspekt stimmt auch bei vielen anderen Fahrzeugen – und sollte immer hoch gewichtet werden.

 

Denke beim Autokauf auch immer an die Winter- oder Sommerausrüstung. Ist das Fahrzeug mit Winterreifen ausgestattet? Werden die Sommerreifen mitgeliefert? Sonst musst du die zusätzlichen Reifen auch in dein Budget für die Zukunft einberechnen.

Natürlich hängt die Sicherheit nicht nur vom Fahrzeug ab, sondern auch vom Fahrverhalten des Fahrers oder der Fahrerin. Eine gute Ausbildung, defensives Fahren und die Einhaltung der Verkehrsregeln sind ebenfalls entscheidend.

Der Weg zum Führerschein. Mit Checkliste und Budget.

Autofahrprüfung

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Die Budgetplanung. Wie finanziere ich mein Auto?

Was man spätestens beim ersten Autokauf realisiert: Geld regiert die Welt, zumindest unsere.

 

Occasion

Das Budget ist von grosser Bedeutung, und damit hängt auch zusammen, ob du dich für einen Neuwagen (eher selten) oder für einen Gebrauchtwagen (in den meisten Fällen) entscheidest.

 

Als Anfängerin und Anfänger ist es empfehlenswert, sich auf dem Occasionsmarkt umzusehen. Nicht zuletzt deshalb, weil du vielleicht noch nicht die allergrösste Expertin und der beste Könner bist, wenn es beispielsweise darum geht, in eine enge Lücke zu parkieren.

 

Eine preisgünstige Wahl sorgt für weniger Stress. Moderne Autos sind zudem mit viel Technik und Bedieninstrumenten ausgestattet, die für Verwirrung und Überforderung sorgen können.

Tipps zum Occasionskauf (Link TCS-Video)

Gut zu wissen: Frage nach, ob das Occasionsauto einmal in einen Unfall verwickelt war und kontrolliere den Zustand des Wagens immer vor dem Kauf. Dazu überprüfst du den Fahrzeugausweis und das vollständig ausgefüllte Serviceheft. Dort findest du Informationen zu Reparaturen, Wartungen und Co.

Leasing

Es gibt verschiedene Finanzierungs-Optionen, wobei sich das Leasing längst als sinnvoll erwiesen hat, wenn man nicht in der Lage ist, sofort den ganzen Preis zu bezahlen.

 

Beim Leasing zahlst du eine monatliche Gebühr, um ein Fahrzeug für einen festgelegten Zeitraum zu nutzen. Ein Leasing kann aber auch eine Schuldenfalle sein. Weshalb du dir überlegen solltest, ob es nicht doch besser ist, ein etwas weniger tolles Auto zum Fixpreis zu kaufen und sofort zu bezahlen, als sich zu verschulden.
 

Auch beim Leasing lohnt sich eine professionelle Beratung oder zumindest ein Besuch im Internet auf einer der vielen Informationsseiten mit konkreten Rechenbeispielen. Eine ordentliche Recherche schadet ohnehin nie und macht sogar Spass, wenn man sich durch die Testberichte und Autoporträts, Bewertungen und Vergleichstabellen liest. Schliesslich will der erste Autokauf gut überlegt sein – man kann das nicht genug oft betonen.

 

Und wenn sich der Traum vom Cabrio oder vom ausgebauten Bus noch nicht finanzieren lässt, so bleibt er doch immer im Hinterkopf. Ich spreche aus Erfahrung. Heute sind wir als Familie mit dem Wohnwagen unterwegs – und sobald die Midlife-Crisis einsetzt, wird bestimmt auch das offene Auto wieder zum Thema.

 

Carsharing. Was ist das?

Immer populärer wird das sogenannte Carsharing mit verschiedenen Plattformen im Internet. Das ist eine coole Sache, weil man sich das Auto mit Freundinnen oder Kollegen teilen kann. Die Wahl der Mitbesitzerinnen und Mitbesitzer solltest du allerdings sorgfältig treffen, denn es ist sehr ärgerlich, wenn andere weniger Sorge zum Fahrzeug tragen. Ebenfalls muss bei jeder Art von Carsharing Versicherungsaspekt vorher kompetent abgeklärt sein – am besten natürlich zusammen mit einem Experten, der die Materie einwandfrei beherrscht.

 

Und sowieso? Unter Umständen gelangst du zur Erkenntnis, dass es gar nicht notwendig ist, ein eigenes Auto zu besitzen. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, Fahrzeuge auch tage- oder sogar stundenweise zu mieten. Und wenn man jemanden beeindrucken will, liegt dann vielleicht sogar einmal ein extravaganteres (Miet-)Fahrzeug drin. 

Die richtige Autoversicherung. Ein wichtiger Punkt beim Autokauf

Irgendwann hast du dich für das erste Auto entschieden und bist stolzer Besitzer eines eigenen Fahrzeugs. Damit verbunden sind diverse Behördengänge, die die Nerven strapazieren können, aber einen guten Einblick in diese noch relativ unbekannte Welt der Bürokratie geben. Nicht zu unterschätzen ist die richtige Wahl der Autoversicherung.

Eine Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Ab einem gewissen Wert des Autos lohnt sich auf jeden Fall eine Teilkasko- oder sogar eine Vollkaskoversicherung. Damit du nicht einen Schrecken erlebst – falls beispielsweise das Auto in seine Einzelteile zerlegt wurde (oder nur schon einen Parkschaden hat).

Gedeckt sind dann auch Schäden am Fahrzeug, die etwa durch Feuer, Diebstahl, Hagel oder Vandalismus entstehen.

 

Beim Leasing wird übrigens immer eine Vollkasko-Versicherung verlangt, die beispielsweise bei einer Kollision die Reparaturkosten für Schäden abdeckt, die am eigenen Fahrzeug entstanden sind.

 

Es lohnt sich die versicherungstechnischen Fragen bei Profis abzuklären. Schliesslich will man mit dem ersten Auto vor allem die neu gewonnene Freiheit geniessen.

 

Mit den Tücken des Alltags einer Autobesitzerin oder eines Autobesitzers wirst du früh genug konfrontiert werden. Und sei es nur, indem du keinen Termin mehr findest, um die Winterreifen zu montieren (und nicht genug geschickt bist, um das selbst durchzuführen). Wobei, unter uns: Auch nach über 25 Jahren als Autobesitzer kann das problemlos vorkommen. 

 

Womöglich hört sich das alles jetzt sehr anstrengend an. Aber es ist nun einmal so, dass der erste Autokauf klug geplant sein will. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Folgekosten und verdeckten Ausgaben für Versicherungsprämien, Steuern, Pneus, Service oder Reparaturen gerne vergessen werden – in der grenzenlosen Euphorie, endlich selbständig mobil zu sein.

Deshalb noch einmal der wichtigste Ratschlag: Unbedingt vorgängig alles gut berechnen.

 

Jährliche Autokosten: Nach dem Kauf ist vor dem Kauf.
Hier findest du eine Übersicht der ungefähren Folgekosten nach dem Autokauf pro Jahr: Comparis: Was kostet ein Auto pro Jahr?

 

Wir wünschen dir eine sichere Fahrt in deinem neuen Auto!

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