So verhinderst du Ertrinken
Tipps für den sicheren Badespass
Wir haben zahlreiche Tipps zusammengestellt, damit du sicher in die Badesaison startest und deinen Aufenthalt am Wasser entspannt geniessen kannst.
Ausserdem findest du die offiziellen Bade- und Flussregeln der SLRG, die du unbedingt beachten solltest.
Apropos Flussregeln: Wusstest du, dass du beim «Böötlen» laut Binnenschifffahrtsgesetz eine Rettungs- oder Schwimmweste (75N Auftrieb) an Bord haben musst?
Sei dir am, im und auf dem Wasser immer bewusst, dass es gefährlich werden kann. Lieber vorsichtig sein, als etwas zu riskieren. Denn wie heisst es schön im angelsächsischen Sprachraum: Better safe than sorry.
Die sechs Baderegeln der SLRG
1. Kinder nur begleitet ans Wasser lassen
Beinahe alle Ertrinkungsfälle bei kleinen Kindern liessen sich vermeiden, wenn Erwachsene aufmerksamer wären und die Kinder besser beaufsichtigen würden. Bereits bei geringer Wassertiefe kann ein Kleinkind in weniger als 20 Sekunden ertrinken oder bleibende Gehirnschäden davontragen. In den meisten Fällen geschieht das Ertrinken lautlos. Kleine Kinder müssen immer in Griffnähe beaufsichtigt werden.
Wichtig: Schwimmhilfen wie zum Beispiel «Schwimmflügeli» oder «Schwimmtierli» ersetzen keine persönliche Aufsicht.
2. Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser
Alkohol und Drogen trüben das Bewusstsein. Gefährliche Situationen werden dadurch nicht erkannt und die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Auch solltest du nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
3. Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit
Wenn man überhitzt ins kühle Wasser springt, entsteht aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen der Luft und dem Wasser eine enorme Stresssituation für den Körper. Die Muskeln schmerzen, und es können Muskelkrämpfe und Kreislaufprobleme auftreten. Da sich die Adern schlagartig verengen, kann das Blut nicht mehr richtig zirkulieren. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Kälteschock bis hin zur Ohnmacht oder zu einem Herzinfarkt.
4. Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen
Ein Sprung in seichtes Wasser kann zu schweren Verletzungen führen. Vor allem Kopf- und Rückenverletzungen können die fatalen Folgen sein. Gefahren wie Strömungen und Wirbel, Baumstümpfe und Äste oder auch Felsen unter Wasser sind vom Ufer aus nicht immer ersichtlich.
Falls ein Sprung in unbekannte Gewässer aufgrund einer Rettung oder Bergung trotzdem nötig ist, springt man immer mit den Füssen voran und versucht dadurch zu verhindern, tief ins Wasser einzutauchen.
5. Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser
Eine Schwimmhilfe oder eine Luftmatratze ist schlecht bis gar nicht steuerbar. Dadurch besteht die Gefahr, dass ein schlechter Schwimmer trotz Auftriebshilfe weit vom Ufer abgetrieben wird und darum nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Wasser kommt.
6. Lange Strecken nie alleine schwimmen
Eine(r) ist keine(r)! Diese Weisheit hat an vielen Orten und in vielen Situationen Gültigkeit. So auch im Wasser. Wer gegenseitig aufeinander schaut, ist gut beraten und sicherer unterwegs. Zum Beispiel: Im Falle eines Krampfes oder Schwächeanfalls kann eine Begleitperson helfen, den Krampf zu lösen oder um Hilfe rufen. Denn auch der besttrainierte Körper wird einmal schwach.
Die sechs Flussregeln der SLRG
1. Rettungsweste an Bord
Schlauchbootfahrerinnen und Schlauchbootfahrer müssen mit einer Rettungsweste ausgerüstet sein.
Bei einem Sturz aus dem Boot halten Rettungswesten bewusstlose Personen oder Personen mit Krampferscheinungen an der Wasseroberfläche, so dass die Atemwege frei sind. Die SLRG rät deshalb, beim «Böötlen» immer eine passende Rettungsweste zu tragen.
2. Nutzlast nicht überschreiten
Die auf dem Boot angegebene Nutzlast darf nicht überschritten werden.
Ein überladenes Schlauchboot kann sinken und stellt somit eine Gefahr für die Insassen dar. Die angegebene Nutzlast darf deshalb inklusive Transportgegenständen nicht überschritten werden.
3. Boote nicht zusammenbinden
Boote dürfen nicht zusammengebunden werden, sonst sind sie nicht mehr manövrierfähig.
An Brückenpfeilern oder anderen Hindernissen, wie Ästen im Wasser können sich zusammengebundene Boote verheddern. Aufgrund der Kraft der Strömung ist es häufig unmöglich, die Boote wieder vom Hindernis zu lösen.
4. Strecke erkunden
Unbekannte Flussabschnitte sollten unbedingt vor der Fahrt erkundet werden.
Schwellen oder Felsen verursachen Wirbel und Strömungen. Hindernisse knapp unter der Wasseroberfläche oder herabhängende Äste, Wehre und Brückenpfeiler stellen zusätzliche Gefahrenstellen dar. Die Wassertiefe und die Strömung können vor allem nach längeren Trockenperioden oder starken Regenfällen variieren.
5. Freies Gewässer nur für geübte Schwimmer:innen
In freie Gewässer wie Flüsse, Weiher oder Seen wagen sich nur gute und geübte Schwimmer.
Freigewässer, vor allem Flüsse, bergen viele Gefahren wie Strömungen, Unterspülungen oder Walzen. Die SLRG rät ungeübten Schwimmern davon ab, sich ohne eine entsprechend geschulte Begleitung in solchen Gewässern aufzuhalten.
6. Unterkühlung kann zum Muskelkrampf führen
Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt im Wasser sein. Die Kältetoleranz unseres Körpers ist sehr gering. Eine Unterkühlung führt zu Leistungsminderung, Muskelkrämpfen und Durchblutungsstörungen, wodurch das Ertrinkungsrisiko massiv steigt.
Packlisten für dein Wasserabenteuer auf dem Gummiboot:
Im Gummiboot
- Robustes Schlauchboot mit mindestens zwei Luftkammern
- Mind. zwei Paddel und ein Ersatzpaddel
- Luftpumpe
- Seil, um das Schlauchboot am Ufer zu befestigen
- Schwimmwesten für alle Insassen
- Reparaturset fürs Gummiboot
Im Rucksack
- Badetuch
- Badeanzug/Badehose
- Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Kopfbedeckung)
- Ersatzkleider
- Trockensack
- Proviant (viel Wasser, vor allem an heissen Tagen)
- Plastiksack für Abfall
Zur Sicherheit
- Erste-Hilfe-Set
- Smartphone
- Gewässerkarte
- Ausdruck mit den wichtigsten Flusssignalen
Visana und SLRG – gemeinsam für mehr Wassersicherheit
Im Jahr 2022 starben über 60 Menschen durch Ertrinken. Deutlich mehr als die rund 46 Fälle des langjährigen Durchschnitts. Visana setzt sich deshalb schon seit vielen Jahren gemeinsam mit der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) für mehr Wassersicherheit ein. Wer sich an einige wichtige Regeln hält, kann schon sehr viel für sich und die eigene Sicherheit tun.
Mehr zum Engagement
Unsere Mission: Ertrinken verhindern.
Denn wir glauben, dass sich Ertrinkungsunfälle mit dem richtigen Verhalten verhindern lassen.
Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG)