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Quitte – Superfrucht aus Grossmutters Garten

Sie steht meist im Schatten ihrer nächsten Verwandten, der Äpfel und Birnen. Zu Unrecht, denn Quitten sind dank ihrem hohen Gehalt an Nähr- und Ballaststoffen ein herbstlicher Geheimtipp. Viele Grosseltern wussten noch um die Stärken des gelben, flauschigen Kernobstes.

Text: Stephan Fischer Bild: Mauro Mellone

Vor einem Jahrhundert gab es in vielen Gärten auch einen Quittenbaum (Cydonia oblonga). Die harten Früchte mit dem typischen weissen Flaum wurden vor dem ersten Frost geerntet und zu Gelee, Kompott oder Konfitüre verarbeitet. Aus dem Saft wurde Sirup oder Schnaps hergestellt. Dann gerieten die Quitten etwas in Vergessenheit, sind aber seit einigen Jahren wieder vermehrt anzutreffen und erleben quasi einen zweiten Frühling.

Meist auch roh geniessbar

Es gibt rund 200 Quittensorten. Klingende Namen wie bei ihren Geschwistern Apfel und Birne sucht man aber vergebens. Stattdessen werden die Sorten grob in Apfel- und Birnenquitten unterschieden. Dass sie roh ungeniessbar seien, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Viele Sorten eignen sich durchaus zum rohen Verzehr – vorausgesetzt, die Früchte sind richtig reif und der weisse Flaum (er enthält viele Bitterstoffe) wurde vorher mit einem Tuch abgerieben.

Gute Vitamin-C-Lieferanten

Gerade in der Erkältungszeit ist eine Portion an natürlichem Vitamin C willkommen, denn es unterstützt das körpereigene Immunsystem. 100 Gramm Quitten decken rund 15 Prozent des täglichen Vitamin-C-Bedarfs. Sie sind zudem reich an Kalium, Magnesium und weiteren Vitaminen. Mit 40 Kilokalorien pro 100 Gramm sind Quitten alles andere als Dickmacher. Dies haben sie ihrem hohen Anteil an Ballaststoffen zu verdanken. Genauer gesagt, den Pektinen.

Wertvolle Ballaststoffe

Pektine unterstützen die Darmtätigkeit. Da sie gelieren (darum braucht es beim Einkochen von Quitten-Konfitüre kein Geliermittel) und dadurch Wasser binden, steigern Pektine das Darmvolumen, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Zudem sättigen Quitten dank der vielen Ballaststoffe gut. Pektine helfen ausserdem mit, Cholesterin zu binden und auszuscheiden. Und sie wirken sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Es verwundert also nicht, dass Quitten früher sogar als Heilmittel eingesetzt wurden.

Tipps fürs Lagern

Ungekühlt sollten Sie Quitten innert dreier Tage essen. Im Kühlschrank sind die reifen Früchte eine Woche haltbar. Wenn Sie die Quitten länger lagern möch ten, tun Sie dies an einem kühlen Ort, idealerweise bei 0 bis 2 Grad Celsius. So können Sie die Quitten bis zu drei Monate lang geniessen, im Gefrierschrank sind sie sogar problemlos bis zu ein Jahr haltbar. Wichtig: Lagern Sie Quitten stets separat, denn sonst überträgt sich ihr Geruch auf andere Früchte.

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